Es gibt eine Reihe von Trends, die die Kosmetikindustrie von heute prägen, wie z.B. mehr Nachhaltigkeitsprogramme und -standards, neue Technologien und neue Produktformate. Auch eine stärkere Betonung der Biodiversität und des Verbraucherverhaltens sind Aspekte, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Werfen wir einmal einen genaueren Blick auf einige der wichtigsten Trends:
Kohlenstoffneutralität und Aufforstung
Sehen wir uns einige Beispiele an: Emma Lewisham ist die erste Kosmetikmarke der Welt, die ein geschlossenes Geschäftsmodell mit einer positiven CO2-Bilanz und einem 100% geschlossenen Kreislauf eingeführt hat. Alle Emissionen während des gesamten Produktions- und Beschaffungsprozesses werden gemessen, um Informationen über den CO2-Fußabdruck jedes Produkts zu erhalten. Dadurch kann sich die Marke als CO2-positives Unternehmen zertifizieren und strebt an, die Emissionen bis 2030 auf nahezu Null zu reduzieren. Viele andere Marken setzen sich für den Schutz der Artenvielfalt ein, indem sie Wälder aufforsten, um der Austrocknung der Böden und dem Absinken des Grundwasserspiegels entgegenzuwirken. Das kleine französische Label Omoyé beispielsweise spendet für jedes verkaufte Hautpflegeprodukt einen Euro an den Fonds de Dotation pour la Biodiversité, mit dem 500 Baobab-Bäume im Naturpark Ferlo in Senegal gepflanzt werden sollen.
Wasserlose Produkte
Wasserknappheit ist zu einem globalen Problem geworden. Mehr als ein Drittel des weltweiten Wasserverbrauchs entfällt auf Duschen und Körperpflege. Daher trägt auch die Kosmetikindustrie eine Verantwortung und muss nachhaltigere Lösungen finden, um diese lebenswichtige Ressource zu erhalten. Wasser ist der Hauptbestandteil der meisten Kosmetikprodukte. Daher bieten wasserfreie feste Kosmetika wie Trockenshampoos eine Möglichkeit, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Außerdem kommen wasserfreie Kosmetika in der Regel ohne oder mit sehr wenigen Konservierungsstoffen aus und sind daher auch für empfindliche Haut geeignet. Sie verursachen auch weniger Abfall, da sie in der Regel weniger Verpackung und Plastik verwenden. Sie sind oft kleiner und leichter, benötigen weniger Energie für den Transport, sind konzentrierter und ergiebiger.
Upcycling Beauty
Upcycling Beauty liegt im Trend, denn die Kunden wollen mehr Nachhaltigkeit, weniger Abfall und keine Verschwendung wertvoller Ressourcen. Wie beim Upcycling in anderen Branchen werden auch bei Upcycling Beauty vermeintlich nutzlose Nebenprodukte oder Abfälle in neue, hochwertige Produkte verwandelt. Der Begriff bezieht sich dabei nicht auf die Verpackung, sondern vor allem auf die Inhaltsstoffe von Kosmetika, die wiederverwendet werden. Dieser nachhaltige Trend wurde vor einigen Jahren von einer britischen Kosmetikmarke ins Leben gerufen, die Kaffeepulver aus lokalen Londoner Coffee Shops für Körperpeelings verwendete und damit großen Erfolg hatte.
Wildtierfreundlichkeit
Schönheit muss ethisch und verantwortungsbewusst sein. Kosmetikunternehmen stellen ihre Produkte in der Regel nicht nur cruelty-free, sondern auch vegan her. Cruelty-free bedeutet meist "ohne Tierversuche", die in Europa seit 2013 ohnehin gesetzlich verboten sind. Das gilt sowohl für das Endprodukt als auch für die Inhaltsstoffe, welche ausschließlich für Kosmetik- und Körperpflegeprodukte verwendet werden. Als vegan werden Produkte bezeichnet, die keine tierischen Inhaltsstoffe oder tierische Produkte wie Milch oder Honig enthalten.
Natürlich ist auch diese Branche von Technologie geprägt. Welche neue Rolle KI in der Naturkosmetik spielt, erfährst du in unserem letzten Beitrag: Naturkosmetik trifft Künstliche Intelligenz: IQONIC.AI auf der VIVANESS 2024.
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